Haltebewilligung für Chamäleon
Sämtliche Chamäleonarten benötigen eine Haltebewilligung vom Kantonalen Veterinäramt.
Für die Haltung ist es notwendig ein Sachkunde Nachweis zu besitzen. Den kann man zum Beispiel bei „Sachkunde-Chamaeleon.ch“ absolvieren.
Folgende Punkte helfen dir, eine Haltebewilligung zu bekommen:
Am besten informiert man sich auf der Homepage des Veterinäramt des Wohnkantons oder ruft dort an, da es je nach Kanton etwas unterschiedlich ist.
Meine Angaben beziehen sich auf die Kantone Luzern und Bern wo es wie beschrieben abläuft.
Mit der Haltebewilligung und dem Sachkundenachweis kann man bei einem Züchter das Chamäleon abholen.
Seriöse Züchter werden ohne diese Papiere auch kein Tier verkaufen
Das ganze Prozedere ist nur halb so schlimm wie es sich anhört.
Ich hoffe einigermassen Licht in das Thema gebracht zu haben.
Sämtliche Informationen sind unverbindlich!
Ich habe alles nach bestem Wissen und Gewissen aufgeschrieben.
Bei Fehler oder falschen Infos meinerseits, könnt ihr mir gerne ein Mail an: rolf@rolfs-exoten.ch senden.
Systematik
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Chamaeleonidae | ||||||||||||
Werner, 1902 |
Die Chamäleons (Chamaeleonidae)sind eine Familie der Leguanartigen (Iguania) innerhalb der Schuppenkriechtiere (Squamata).
Es sind über 200 Arten beschrieben, die sich in zwei Unterfamilien aufteilen: Die Echten Chamäleons (Chamaeleoninae) und die Stummelschwanzchamäleons (Brookesiinae). Nahezu alle Chamäleons sind in ihrem natürlichen Lebensraum gefährdet, weshalb sie unter das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen fallen und ihre Haltung somit meldepflichtig ist.
Entstehung und Evolution
Der früheste fossil nachgewiesene Vertreter der Chamäleons ist Chamaeleo caroliquarti, eine Art, die vor 26 Millionen Jahren in Zentraleuropa lebte und sich bereits in die heute noch existierende Gattung Chamaeleo einordnen lässt. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass es sich um ein basales Chamäleon handelt. Es besteht die Möglichkeit, dass die Familie deutlich älter ist und sich bereits zu Beginn der Oberen Kreidezeit, also vor fast 100 Millionen Jahren, von der Linie ihrer nächsten Verwandten, der Agamen, abgespaltet hat. Der Entstehungsort der Gruppe ist weiterhin unbekannt, wobei Madagaskar, heute noch der Lebensraum der meisten Arten, als evolutionäre Wiege der Familie häufig diskutiert wird. Jedoch fehlen fossile Nachweise, um die Vermutung zu belegen. Funde aus Asien und Europa lassen den Schluss zu, dass Chamäleons einst ein noch größeres Verbreitungsgebiet bewohnten als heute. Wahrscheinlich aufgrund von klimabedingten Lebensraumveränderungen starben die dort lebenden Arten jedoch aus.
Verbreitung
Chamäleons sind auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, einschließlich Madagaskar verbreitet und kommen daneben auf der arabischen Halbinsel und im Mittelmeerraum vor. Daneben findet man sie im westlichen Indien und auf Sri Lanka. Mittlerweile wurden bestimmte Arten jedoch auch in die US-Staaten Hawaii und Florida eingeführt, wo sie nicht angestammte Habitate bewohnen. Ihre größte Artenvielfalt haben sie auf Madagaskar. In Afrika südlich der Sahara kommen ebenfalls sehr viele verschiedene Arten vor.
Lebensraum
Allgemein bewohnen Chamäleons, bis auf wenige Ausnahmen, bewaldete Gebiete in warmen Regionen. Trockenheit und Luftfeuchtigkeit spielen eine eher untergeordnete Rolle. Die beiden Unterfamilien der Gruppe bevorzugen unterschiedliche Lebensräume:
Die Echten Chamäleons sind Busch- und Baumbewohner. Der Körperbau hat sich dem Leben in den Baumkronen angepasst (Greifschwanz, Greiffüße). Dennoch gibt es unter ihnen auch einige Arten, die den Boden bewohnen.
Unter den Erd- bzw. Stummelschwanzchamäleons wird die Laub- und Krautschicht allgemein als Lebensraum bevorzugt.
Chamäleons bewohnen diverse Ökozonen. In der sich im Norden des Verbreitungsgebiets befindlichen Sahara leben einige Arten innerhalb der Wüsten-Oasen. Im Gegensatz dazu existieren Chamäleons auch in – für Reptilien – überraschend kühlen Regionen, wie zum Beispiel Chamaeleo schubotzi, das an der Schneefallgrenze des 4500 m hohen Mount Kenialebt. Ein weiteres Beispiel für eine ungewöhnlich spezialisierte Art ist Bradypodion occidentale, welches die Muschelkiesdünen von Süd-Westafrika bewohnt. Dort ist es nicht nur besonders heiß, sondern auch wegen des hellen Bodens und der Sonnenreflektion gleißend hell.
Dennoch ist es teilweise schwierig, einer bestimmten Art einen eindeutigen Lebensraum zuzuordnen, da die Lebensumstände im Verbreitungsgebiet der jeweiligen Arten häufig stark variabel sind.